Fortführung des Ökologischen Wegrandkonzeptes


Die Hälfte der ausgewählten Säume wird einmal pro Jahr gemäht, die andere Hälfte zweimal pro Jahr. Der Grasschnitt wird grundsätzlich abgeräumt. Durch die Lage der meisten Säume an stark frequentierten Wirtschaftswegen muss nicht mit Bodenbrütern gerechnet werden. In den übrigen Fällen erfolgt vor der Mahd eine Kontrolle des Saums. Die 1. Mahd wird Ende Mai bis Anfang Juni durchgeführt. Bei der zweimaligen Mahd erfolgt die 2. Mahd im September. Aus Gründen der Verkehrssicherheit verbleibt die Mahd der Sichtdreiecke an Kreuzungen und Einmündungen in der Hand des Baubetriebshofes.

Auch dieses Jahr wird die Mahd wieder mit einem speziell für die ökologischen Anforderungen entwickelten Mähgerät umgesetzt. Die Mähtechnik arbeitet mit einem vollflexiblen Arm mit Mähbalken (Doppelmesser). Greifarme schieben das Schnittgut auf ein Gestänge ca. 50 cm über dem Saum. Hier können im Schnittgut verbliebene Insekten oder Käfer zurück auf den Saum fallen. Im nächsten Schritt wird der Grasschnitt über ein Wurfgebläse in einen Schlauch befördert und von hier aus mittels Saugmechanismus auf den Ladewagen.  Mähen, Aufnehmen und Laden erfolgen so in einem Arbeitsgang.


Während der 3-jährigen Projektdauer wird die Vegetation der Säume über ein sogenanntes Monitoring regelmäßig kontrolliert und dokumentiert. Die Beobachtung soll Aufschluss über die Entwicklung der Säume u. a. in Bezug auf angrenzende Nutzungen geben. Angestrebt ist vor allem die Ausmagerung der Säume. Die Reduzierung des Nährstoffeintrags durch das Abräumen des Mahdguts bremst das starke Graswachstum aus und fördert die Entwicklung von Kräutern. Neben den positiven ökologischen Auswirkungen kann damit langfristig auch die Unterhaltungspflege der Säume reduziert werden.

Mit der Entwicklung kräuterreicher, blühender Säume entstehen dringend benötigte Nahrungsflächen in der intensiv vom Menschen genutzten Landschaft. Neben stark bedrohten Insekten, wie u. a. Bienen, Hummeln und Schmetterlingen, profitieren viele Feldvögel von blühenden Säumen. Zudem dienen artenreiche Säume der Vernetzung von Lebensräumen und ermöglichen so den zwingend notwendigen Austausch von Pflanzen und Tieren. Dieser dient der Erhaltung eines gesunden Genpools und damit dem Fortbestand der Art. Ohne diesen Austausch sind auch Schutzgebiete kein Garant für den dauerhaften Erhalt von Tieren oder Pflanzen.

Das Pflegekonzept: Die Frühsommer-Mahd der ausgewählten Säume erfolgt, je nach Aufwuchs, ab Ende Mai bis zum 30. Juni und wird auf der kompletten Breite der Säume durchgeführt. Die Herbst-Mahd der Säume, die ein zweites Mal im Jahr gemäht werden, erfolgt vom 15.09. bis zum 30.10. auf einer Breite von 1 m. Die Randvegetation sowie der Aufwuchs auf den lediglich einmal gemähten Säumen bleiben als wichtige Nahrungsquellen sowie als Rückzugs- und Überwinterungsraum für Tiere bis zur Mahd im nächsten Frühsommer erhalten. 

Wegrandkonzept 2024 - Pläne