Zukunft des Tourismus in Porta Westfalica
Über die Wander- und Radwanderrouten verknüpft die Porta Westfalica als Knotenpunkt interessante, längere Touren. So gibt es Einstiegspunkte und Zielpunkte für Wanderungen z.B. auf dem bereits bestehenden Qualitätswanderweg Weserbergland-Weg, der Weser-Radweg führt über das Stadtgebiet, die Mühlenroute kann ebenfalls mit dem Rad erkundet werden. Hier bieten sich ideale Ausgangspunkte für weitere Entdeckertouren in andere Ortsteile mit ihren Sehenswürdigkeiten die Region.
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, als Wahrzeichen der Stadt, ist eine kulturelle Sehenswürdigkeit ersten Ranges, die seit 2008 mit weiteren prominenten deutschen Nationaldenkmälern und Erinnerungsorten im Netzwerk „Straße der Monumente“ zusammengeschlossen ist. Hierzu gehören die Wartburg bei Eisenach, das Hermanns-Denkmal in Detmold, das Kyffhäuser-Denkmal in Bad Frankenhausen, das Marine-Ehrenmal Laboe bei Kiel, die Siegessäule in Berlin und das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig.
Insgesamt bieten die 15 Ortsteile der Stadt neben interessanten Sehenswürdigkeiten auch einen hohen Erholungswert. So war der Tourismus für die Stadt Porta Westfalica und die Region stets ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der nun intensiver gefördert und weiter ausgebaut werden soll. Die Entwicklung an der Porta Westfalica mit dem Bau des Besucherzentrums am Kaiser Wilhelm-Denkmal, des sich entwickelnden Betriebes des Fernsehturms auf und des zunehmenden Interesses an der ehemaligen Untertageverlagerung Dachs 1 im Jakobsberg sowie das bürgerschaftliche Engagement für einzelne Sehenswürdigkeiten, für die Natur und auch für das kulturelle Leben sind deutliche Signale, dass die Attraktivität Porta Westfalica für Tourismus und Freizeit wieder entdeckt und nun weiter entwickelt wird. Die Stadt Porta Westfalica unterstützt diese Entwicklung nun mit dem Ausbau des Bereiches Tourismus mit dem Ziel, zusätzliche Gäste zu binden, Kaufkraft in die Region zu holen und Einkommen zu generieren. Dies ist kein Automatismus oder Selbstläufer und bedarf deshalb einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, einer gemeinsamen strategischen und umsetzungsorientierten Herangehensweise.
Seit dem 01.01.2015 ist die Stadt Porta Westfalica Mitglied im Zweckverband Touristikzentrum Westliches Weserbergland (TWW) und darüber eingebunden in die touristische Struktur der Destination Weserbergland. Im Rahmen dieser interkommunalen, partnerschaftlich aufgebauten Zusammenarbeit sollen die unterschiedlichen Möglichkeiten des Gesamtraumes erschlossen, gebündelt, aufeinander abgestimmt und so entwickelt werden, dass die Erholungssuchenden in der Region interessante, aufeinander abgestimmte Angebote vorfinden.
Vor dem Hintergrund des Abschlusses der Baumaßnahmen am Kaiser Wilhelm-Denkmal voraussichtlich im Juli 2018 wird im Zuge einer Qualitätsoffensive Wandern (EFRE-Projekt „Zukunftsfit Wandern“) gezielt in die Wanderinfrastruktur investiert werden, um innovative Erlebnisangebote für neue Zielgruppen zu schaffen. Der TWW ist hier entsprechend in Planung und Umsetzung eingebunden und hält seit dem 01.07.2017 für Porta Westfalica eine anteilige Tourismuspartnerschaft mit dem Teutoburger Wald Tourismus / OstWestfalenLippe GmbH.
Diese Partnerschaft bietet auch die Möglichkeit die projekt- bzw. produktorientierte Zusammenarbeit mit den angrenzenden Partnerkommunen weiter auszubauen, um entsprechende Chancen für den Raum zu nutzen, bzw. weitere Vertriebsplattformen für touristische Produkte zu erschließen. Das Ziel ist die Entwicklung eines „Erlebnisraums Wandern“ am Übergang zwischen den touristischen Destinationen Weserbergland und Teutoburger Wald.
Vor Ort gibt es viele Akteure, Arbeits- und Interessengruppen mit unterschiedlichen Themenstellungen und Zielen, teilweise sehr kleinteilig organisiert. Insgesamt sind die Maßnahmen, Planungen, Vorhaben usw. häufig nur bedingt aufeinander abgestimmt. Für die Entwicklung des Erlebnisraumes bedarf es aber zwingend einer gemeinsamen Strategie, um Akzeptanz in der Bevölkerung zu schaffen, unterschiedliche Akteure zusammenzubringen sowie die touristischen Attraktionen – auch interkommunal (insbesondere auch der Städte Bad Oeynhausen, Bückeburg, Minden) - pilothaft zu vernetzen. Es gilt verstärkt Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten, Schnittstellen zu identifizieren und einen touristischen Handlungsrahmen zu entwickeln. Die Handlungsfelder sollen im Rahmen dieses Prozesses gemeinsam mit weiteren Akteuren mit Leben gefüllt werden.
Im Sinne einer ganzheitlichen Lösung, die bestehende touristische (Destinations-)Strukturen (Weserbergland / Teutoburger Wald), regionale Produktlinien (Weser-Radweg, Q-Wanderwege, Preußen, etc.) und Organisationen nutzt, sollen daher zukünftig im Rahmen eines Sonderprojektes „KWD / Erlebnisraum Wandern“ beim Touristikzentrum Westliches Weserbergland (TWW) auch personelle Ressourcen auf der Arbeitsebene in Porta Westfalica bereitgestellt werden. Mit den aktuell vorhandenen Ressourcen ist das nicht machbar und es bedarf einer zunächst befristeten personellen Unterstützung. Diese neu geschaffene Schnittstelle kann dazu beitragen, im Rahmen dieses Sonderprojekts Touristische Weiterentwicklung „KWD / Erlebnisraum Wandern“ die ehrenamtlichen Strukturen im Bereich Tourismus und Freizeit zu unterstützen und zu stabilisieren. Eine Erschließung touristischer Potentiale kann so gemeinsam und koordiniert verwirklicht werden.
Folgende Aufgaben sind zu bearbeiten:
- Koordination von Ressourcen, Einwerben von Geldern für konkrete Maßnahmen
- Unterstützung bei Planung, systematischer Entwicklung und Umsetzung der touristischen Infrastruktur (u.a. Erschließung, Ausschilderung, Parkplätze, Shuttle)
- Abstimmung und Entwicklung eines gemeinsamen Strategiekonzeptes mit den örtlichen Akteuren/ Erarbeitung eines Handlungsprogramms / Einbindung in die regionale Tourismusentwicklung
- Gästeinformation / Services / Digitalisierung
- Spezielle Angebots- und Produktentwicklung (Gästeführungen, Gastronomie, Veranstaltungen etc.)
- Ressourcenaufbau / Strategisches Marketing
- Service- und Wertschöpfungsketten
- Projekt- und Gremienarbeit
- Controlling und Evaluierung der verschiedenen Aktivitäten
Diese Aufgabe wird Nadine Zuleger übernehmen und vor Ort in Porta Westfalica gemeinsam mit anderen Akteuren Projekte entwickeln, begleiten und umsetzen. Sie bringt die nötige Professionalität, Erfahrung und örtliche Kenntnis mit und wird organisatorisch bei dem Partner der Stadt angebunden bleiben.
Der Arbeitsplatz wird in Porta Westfalica im i-Punkt, in Porta Westfalica-Hausberge, Schalksburgstraße 3-5, sein. Mit Abschluss des Dienstleistungsvertrages zwischen dem Touristikzentrum Westliches Weserbergland und der Stadt Porta Westfalica wird die Tätigkeit aufgenommen und ist zunächst bis zum 31.03.2020 befristet. Im Anschluss erfolgt eine Evaluierung.
Zur Person
Nadine Zuleger, 31 Jahre, Kauffrau für Tourismus und Freizeit, ist gebürtige Wolfsburgerin und wohnt in Minden. Ihre Ausbildung zur Kauffrau hat sie in Norden-Norddeich absolviert und ist seit 2011 im Team des Touristikzentrums Westliches Weserbergland beschäftigt. Neben diversen Projektbegleitungen rund um die Stadt- und Gästeführer, das „Historisches Weserbergland“, Verleih von Movelo E-Bikes und dem „online Freizeit-Kiosk“, war sie von Anfang an eingebunden in die Integration der Stadt Porta Westfalica in das Touristikzentrum.