Gewalt kommt nicht in die Tüte! Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Gewalt beginnt nicht erst mit Schlägen. Auch Bedrohungen, Beschimpfungen, Belästigungen und Kontrolle durch den Partner oder die Partnerin sind Formen von Gewalt. Sie kann Menschen aller sozialen Schichten und jeden Alters treffen: Zuhause, in der Öffentlichkeit, am Arbeitsplatz oder online. Betroffen von sogenannter Partnerschaftsgewalt sind vor allem Frauen.
In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt; etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder durch ihren früheren Partner.
Mädchen und Frauen mit Behinderung erleben je nach Gewaltform zwei bis dreimal häufiger Gewalt als der Bevölkerungsdurchschnitt. Fast die Hälfte hat sexuelle Gewalt in Kindheit, Jugend oder im Erwachsenenalter erlebt. Sie erfahren fast doppelt so häufig körperliche Gewalt wie Frauen ohne Behinderungen und etwa 70 Prozent bis 90 Prozent der Frauen mit Behinderungen haben bereits psychische Gewalt im Erwachsenenleben erfahren. (Quelle: BMFSFJ).
Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als 100 Frauen von ihren Partnern oder Ex-Partnern ermordet. Fast jeden dritten Tag gibt es eine Frauentötung, den Versuch die Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten, gibt es laut Polizeistatistik jeden Tag: Um Macht auszuüben, sich für eine Trennung zu rächen oder einfach aus verletztem Stolz. Man spricht dann von einem Femizid, Also die Tötung einer Frau, weil sie eine Frau ist. (Quelle: NDR)
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ berät unter Tel.-Nr. 08000 116 016 Hilfesuchende an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr (kostenfrei und anonym), genauso die 24 h Frauenhaus Helpline (Tel. 0180 5 44 6 444). Die AWO Frauenberatungsstelle in Minden ist unter der Tel. 0571 388 61 56 zu erreichen, die Frauenberatungsstelle „Hexenhaus“ in Espelkamp unter der Tel. 05772 97 37-0 und das Frauenschutzzentrum Minden unter 0571 23203. Wildwassser Minden e.V. (Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt an Mädchen und jungen Frauen) ist unter der Tel. 0571 876 77 erreichbar. Die Mühlenkreiskliniken bieten die Möglichkeit der anonymen Spurensicherung bei sexualisierter oder häusliche Gewalt. Weitere Informationen finden sich unter www.muehlenkreiskliniken.de/vs. Die vertrauliche Spurensicherung richtet sich an Menschen, denen häusliche oder sexuelle Gewalt angetan worden ist. Durch eine Untersuchung und gerichtsfeste (Foto-)Dokumentation von Verletzungen und Spuren wird Material für ein möglicherweise späteres Gerichtsverfahren gesichert, das bis zu zehn Jahre aufbewahrt wird. Nur die Betroffenen können in dieser Zeit die Beweise freigeben.
Weltweit setzen Menschen alljährlich am 25. November ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Das Datum geht zurück auf die Ermordung von drei aus der Dominikanischen Republik stammenden Widerstandskämpferinnen am 25. November 1960. Im Jahr 1999 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen, den 25. November zum „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ zu erklären. Überall auf der Welt finden an diesem Tag Aktionen statt, die auf das Thema aufmerksam machen.