„15 werden 50“ – Costedt, Vennebeck, Holtrup, Holzhausen 


Costedt

Der Name Costede wird 1230 erstmals in einer päpstlichen Urkunde erwähnt. Die Bauernhöfe lagen am Rand des kleinen Sporns, der sich in die Weseraue hineinschiebt. Aus den ehemals bischöflichen Tafelgütern entwickelte sich im Laufe der Zeit der Dorfkern und das Rittergut Rothenhoff, erstmals erwähnt im Jahr 1230. Das Gut Rothenhoff hat eine wechselvolle Geschichte, in der sich die jeweiligen historischen Ereignisse wiederspiegeln.


So waren auf dem Gut 1633 die schwedische Kavallerie nach der Besetzung des Bistums Minden, Ende des 18. Jahrhunderts die „Möllendorffsche Armee“ und 1814 französische Marinesoldaten unter der Führung des Prinzen Eckmühl, einem der Generäle Napoleons I.

Ein Gräberfeld aus der Römischen Kaiserzeit, vermutlich 150 und 260 n.Chr., wurde 1932 in Costedt entdeckt. Vermutlich gehörte es zu zwei Höfen. Eine Gedenktafel erinnert an die Familie Seelig, die in Costedt gelebt hat und von den Nationalsozialisten im Dezember 1941 deportiert und später ermordet wurde.

Von 1900 bis 1925 wurden erste Keisabgrabungen erschlossen, ab 1939 wurde in der Rothenhoffer Masch und ab 1967 in der Costedter Masch Kies abgebaut. Das ausgekieste Gelände wurde durch Eingrünung und Herstellung einer zusammenhängenden Wasserfläche zu einer beliebten Erholungslandschaft weiterentwickelt. Viele Urlauber*innen, Wanderer*innen und Radfahrer*innen werden vom Altteich und dem Naturschutzgebiet, dem idyllischen Weg an der Weser und den großen Wasserflächen der Freizeitanlage "Großer Weserbogen" mit Badesee, Camping-Platz und Gastronomie angezogen.

Vennebeck

In Vennebeck leben ca. 1000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten, die Grundschule, ein ausgeprägtes Vereinsleben und eine starke Ortsgemeinschaft sowie eine sehr gute Verkehrsanbindung bringen viele Vorteile, die Vennebeck zu einem attraktiven Wohn- und Lebensort machen. Die verkehrliche Lage führte zur Ansiedlung zahlreicher Gewerbebetriebe. Die aktive Gestaltung der Umwelt und Immissionsschutz ist deshalb besonders wichtig.

Vennebeck, 1029 erstmals erwähnt als Vanebeke, später als Venenbeke, gehörte zur Martinikirche und zum Martinistift in Minden. Im Jahre 1319 erhielt Wedekind der IV., Edelherr auf der Schalksburg, das "Ganze Recht" an einer curia (Hof) in Venebeke. Vennebeck wies 1682 immerhin 43 Hofstellen auf. Wichtige Stationen der Entwicklung waren der Bau der Köln-Mindener Eisenbahn ab 1845, die 1913/14 viergleisig wurde. Vennebeck wurde wegen der vielen uniformtragenden Eisenbahner und Postler "Litzendörp" genannt. 1945 wurde der Anschluss der A2 (fertiggestellt 1939 im Nazi-Regime) an die heutige B 482 von der britischen Rheinarmee eingerichtet und ein Flugplatz – und damit der Grundstein für den heutigen Verkehrslandeplatz – angelegt.


Der Flugplatz Porta Westfalica mit verschiedenen aktiven Sportflieger-Vereinen, Service und Schnupperangeboten, Gastronomie und regelmäßigen Veranstaltungen ist ein besonderer überörtlicher Anziehungspunkt in Vennebeck. Doch nicht nur in der Luft, auf dem Boden hat Vennebeck auch etwas Besonderes zu bieten: Eine Kunstrasenstrecke, betrieben von den RC Freunden Vennebeck, lädt ein, seine ferngesteuerten, elektronischen RC Cars über die Strecke zu schicken. Nahegelegen ist auch die Freizeitanlage „Großer Weserbogen“, die viele Möglichkeiten der Erholung bietet.


Holtrup

Im höher gelegenen beschaulichen Stadtteil Holtrup leben über 1000 Einwohnerinnen und Einwohner. Zwar liegt nahe der Autobahn ein Gewerbegebiet, doch Holtrup ist dennoch sehr ländlich geblieben. Einige alte Höfe, vor allem zur Weser hin, sind erhalten geblieben und tragen zum besonderen Reiz dieses Stadtteils bei.


Das markanteste Bauwerk Holtrups ist die etwa 1000 Jahre alte Kirche. Der Turm wurde im 11. Jahrhundert erbaut, Anfang des 16. Jahrhunderts wurde das spätgotische Schiff angebaut. Auf dem Hügel, dem am rechten Ufer der Weser gelegenen Schlossberg, finden sich die ersten Anfänge der Siedlung. Urkundlich wird „Holtorpe“ erstmals im Jahr 1232 genannt. Abgeleitet wird Holtrup möglicherweise von „Holzdorf“. Mündlich überliefert wurde etwas jedoch etwas Anderes. In Holtrup soll es zu Hexenverbrennungen gekommen sein und bei jedem Bund, der in die Flammen geworfen wurde hieß es: „Holt herub“. So soll der Name Holtrup entstanden sein, berichtet Luise Siekmann in ihrer Sammlung von Geschichten und Sagen aus Holtrup.


Der Schlossberg war einst Standort einer Burg für Raubritter, die von dort die Weserfurt übersehen konnten. Heute lässt sich der Grundriss mit angedeutetem Burggraben erahnen. Erhalten geblieben ist ein Bodendenkmal mit einem ca. 43 x 23 Meter großen ovalen Ringwall, der von einem Graben umgeben ist. Im Mindener Dom findet sich ein Hinweis auf den Ritter Kurt von Holtrup. Der Heimatverein Holtrup hat die Brücke, die über einen kleinen Bach zum Bodendenkmal führt, dankenswerter Weise restauriert.

Holzhausen 

Holzhausen ist mit ca. 4300 Einwohnerinnen und Einwohnern einer der großen Stadtteile Porta Westfalicas mit einer hervorragenden Infrastruktur mit Einzelhandel, medizinischer Versorgung, Kindertagesstätten, einer Grundschule, Senioren- und Pflegeheimen sowie Gastronomie. Es gibt zahlreiche Freizeitmöglichkeiten mit Schwimmbad, Sportplätzen, Spielplätzen, Rad- und Wanderwegen und dem Vogelparadies. Auch durch das aktive Gemeinschaftsleben wird Holzhausen zu einem attraktiven Wohnort.


Erstmals wird Holzhausen im Jahr 1099 im Zusammenhang mit der Übergabe des Hofes „Holthusum-Schalkeberg“ an die Edelfrau Reinildis erwähnt. Nach mehreren Besitzerwechseln ging das Gut Oheimb, wie es seither genannt wird, 1772 an Charlotte Lucie, die Oberst Georg Wilhelm von Oheimb heiratete. Die Holzhauser Kirche wurde vermutlich im 12. Jahrhundert erbaut und im 17. Jahrhundert erweitert. Zwei Glocken aus den Jahren 1492 und 1552 wurden 1990 mit 3 kleinen Glocken ergänzt. In der Kirche befinden sich Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert, zwei spätgotische Kelche und ein zwölfarmiger Kronleuchter von 1650.

Es gab mehrere Mühlen in Holzhausen, erhalten geblieben ist die wahrscheinlich 1830 erbaute Maschmeyersche Windmühle, ein sogenannter Wall-Holländer. Die Restaurierung wurde 1989 abgeschlossen und die Mühle steht z.B. für Gesellschaften zur Verfügung. Eine Bewirtung durch die Mühlengruppe, welche Brot und Kuchen im Backhaus frisch zu bereitet, ist möglich.

In Holzhausen wird ein reges Gemeinschaftsleben gepflegt, organisiert u.a. von der Ortsgemeinschaft Holzhausen. Gegründet 1967 widmet sich die Ortsgemeinschaft der Nachbarschafts- und Heimatpflege, dem Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutz, der Unterstützung der örtlichen Jugend- und Seniorenarbeit und organisiert Veranstaltungen wie z.B. das Ortsgemeinschaftsfest.