Lesung mit Dr. Wolfgang Schroeter: Albert Speer – Aufstieg und Fall eines Mythos

Hitlers Stararchitekt und Rüstungsminister Albert Speer inszenierte nach dem Krieg selbst den Mythos des „guten Nazis“. Wusste Albert Speer tatsächlich nichts vom Holocaust? Stimmt es, dass er  beinahe den Krieg gewonnen und sogar ein Attentat auf Hitler geplant hat? Seine Leser glaubten das und Millionen von Kriegsteilnehmern und Parteigenossen konnten sich entlastet fühlen, wenn selbst Albert Speer an der Spitze der Hierarchie der Nationalsozialisten nichts vom Holocaust gewusst haben, geschweige denn daran beteiligt gewesen sein wollte. 

Der Historiker und Portaner Lehrer Wolfgang Schroeter hat nun die Ergebnisse seiner Doktorarbeit vorgelegt, in der er sich auf die Spuren der Entstehung und Wirkungsgeschichte des Speer-Mythos begeben hat. Inwieweit war Speer selbst an der Schaffung dieses Mythos beteiligt, wer unterstützte ihn, wer schrieb den Mythos fort? Und wer entlarvte ihn? Der Autor verfolgt den Wandel des Speer-Mythos erstmals über die Generationen hinweg: die Heroisierung durch die Kriegs-und Flakhelfergeneration, die revoltierende und aufklärende „68“ Generation, die Etablierung der Erinnerungskultur,  schließlich die neue Imagination des Mythos im digitalen Zeitalter. Doch auch die Erinnerungskultur der jüngerer Zeit wird durch Filme wie „Schindlers Liste“ (1993) und „Untergang (2004) vom Mythos des „guten Nazi“ überlagert. Nach dem Vortrag besteht Gelegenheit zu Fragen und zum Kauf des Buches, das der Autor gerne signiert. 

Der Autor:
Dr. Wolfgang Schroeter unterrichtet Sozialwissenschaften und Englisch an der Gesamtschule Porta Westfalica. Mit Albert Speer und dem Nationalsozialismus hat er sich intensiv auseinandergesetzt. Er nahm an mehrwöchigen Fortbildungen in Yad Vashem und internationalen Holocaustkonferenzen teil und organisierte Fahrten nach Auschwitz.

Foto: Dr. Wolfgang Schroeter

   

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