Die Abteilung Abwasser betreibt und unterhält die Kanalisation, diverse Regenwasser-Sonderbauwerke, Abwasserpumpstationen sowie zwei Kläranlagen, um die Abwasserentsorgung für die Stadt Porta Westfalica sicher zu stellen. Der ordnungsgemäße Betrieb von Kleinkläranlagen und abflusslosen Gruben wird überwacht mit dem vorrangigen Ziel, gemäß der gesetzliche Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes, des Landeswassergesetzes, der Selbstüberwachungsverordnung Abwasser die Gewässer durch Einleitungen möglichst wenig zu belasten, um sie in einem ökologischen guten Zustand zu erhalten.
Die Verwaltung der Abteilung Abwasser befindet sich an der Möllberger Straße 67 in Ortsteil Holzhausen, gleich neben dem Baubetriebshof der Stadt Porta Westfalica.
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In der Stadt Porta werden zur Entsorgung des Abwassers
151 km Schmutzwasserkanalisation
82 km Mischwasserkanalisation
87 km Regenwasserkanalisation und
74 km Abwasserdruckleitung
betrieben und unterhalten. Die Kanalisation mit den zugehörigen Schächten werden dazu regelmäßig gespült und mit einer TV-Kamera untersucht, um den Zustand der Leitungen festzustellen, so dass notwendige Maßnahmen zur Reparatur oder Erneuerung der Kanalisation erkannt, vorbereitet und durchgeführt werden können.
Zur Reinigung des Schmutzwasser betreibt die Stadt Porta Westfalica zwei Abwasserreinigungsanlagen. Zusätzlich wird ein Teil des Abwassers auf der Kläranlage der Stadt Minden gereinigt. Dies ist bedingt durch die topographischen Gegebenheiten mit dem Gebirge als natürlicher Barriere in Verbindung mit der vergleichsweise großen Fläche des Stadtgebietes von Porta Westfalica.
Das Abwasser der Stadtteile Kleinenbremen, Wülpke und Nammen wird auf der Kläranlage in Nammen gereinigt, das Abwasser der Stadtteile Eisbergen, Veltheim und Möllbergen werden auf der Kläranlage Veltheim/Möllbergen behandelt. Die Stadtteile Holtrup, Vennebeck, Costedt, Holzhausen, Hausberge, Lohfeld, Barkhausen, Neesen und Lerbeck werden zur Kläranlage in Minden gepumpt und zusammen mit dem Abwasser der Stadt Minden gereinigt.
Der Transport des Abwassers zur jeweiligen Kläranlage wird durch 28 Pumpstationen gewährleistet. Diese fördern das Abwasser aus den zuleitenden Kanalnetzen der Ortschaften weiter zu den Kläranlagen bzw. zu den Anschlussnetzen, die dann das Abwasser im Freigefälle zu den Kläranlagen weiterleiten. Gerade bei den Pumpstationen entstehen leider oft Störungen durch in die Kanalisation entsorgte Abfälle oder Fremdstoffe. Häufigste Ursache sind Feuchttücher, die in der Toilette statt im Abfalleimer entsorgt werden. Sie verbinden sich im Abwasserstrom zu sog. Zöpfen die dann zum Blockieren und zu Schäden an den Pumpen führen. Was genau nicht in die Toilette gehört finden Sie hier und hier
Zur Rückhaltung, Versickerung und zur ergänzenden Abwasserreinigung bestehen 30 weitere größere Anlagen im Kanalnetz der Stadt Porta Westfalica. Es handelt sich um Stauraumkanäle, Regenrückhaltebecken Regenüberlaufbecken, Regenklärbecken, Retentionsbodenfilteranlagen (z.T. mit vorgeschalteter Rückhaltung) und Versickerungsanlagen. Diese dienen zur Regenrückhaltung und / oder zur Abwasserreinigung und zur geregelten Abwasserableitung bei Regenwetter, damit das anfallenden Abwasser gut vorgereinigt und gedrosselt in die Gewässer eingeleitet wird.
Oft werden Speisereste, Medikamente, Feuchttücher, Katzenstreu usw. über die Toiletten oder Abläufe zur Kanalisation entsorgt. Dies ist jedoch verboten. Müll, und besonders Feuchttücher oder Folien, können die Kanäle und vor allem die Pumpwerke verstopfen. Der Abfall muss dann häufig aufwändig aus den Abwasseranlagen entfernt werden. Zudem werden bei der Entsorgung von Speiseresten Ratten in das Kanalnetz und dann natürlich auch in die angrenzenden Gebäuden gelockt. Weitere Informationen befinden sich im Flyer "Weg damit! Aber richtig."
Beiträge und Gebühren
Der Anschluss und die Benutzung der öffentlichen Kanalisation sowie die Abwassergebühren und die Entsorgung der Kleinkläranlagen in der Stadt Porta Westfalica sind in der Beitrags- und Gebührensatzung für Abwasser geregelt.
Sofern das Niederschlagswasser nicht der Kanalisation zugeführt werden kann, sondern versickert oder in ein angrenzendes Gewässer eigeleitet werden soll, benötigen Grundstückseigentümer*innen eine wasserrechtliche Erlaubnis, die bei der Unteren Wasserbehörde des Kreises Minden-Lübbecke eingeholt werden kann.
Aktuelle Maßnahmen
Erneuerung der Zentrifuge zur Schlammentwässerung
Das Projekt zur Erneuerung der Zentrifuge zur Schlammentwässerung mit dem zugehörigen Fördersystem zur Ausförderung des entwässerten Klärschlamms auf der Kläranlage in Möllbergen konnte nun im Juli weitestgehend abgeschlossen werden. Neben der notwendigen Erneuerung zum Ersatz der alten Maschine aus dem Jahr 1998 stand wiederum auch die gleichzeitige energetische Sanierung der Anlage mit im Vordergrund. Durch die Erneuerung der Zentrifuge wird gleichzeitig auch eine verbesserte Entwässerung (höherer Anteil an Trockensubstanz) erreicht, was wiederum zur Verringerung der abzufahrende Klärschlammenge beiträgt.
Aus den zuvor genannten Gründen trägt die neue Anlage mit dazu bei, dass sich der CO2-Ausstoß der Abwasserreinigung der Stadt Porta Westfalica weiter verringert. Es wird eine Energieeinsparung von rd. 12.000 kwh/a erwartet. Die Erneuerung der Anlage wird seitens der Zukunft Umwelt Gesellschaft (ZUG) gGmbH nach dem Programm „4.2.7 Maßnahmen zur klimafreundlichen Abwasserbewirtschaftung“ mit einem Anteil von 30 % der Investitionskosten gefördert.
Entwässerung Gewerbegebiet Nammen
Die Stadt Porta bereitet die Erweiterung und Anpassung der abwassertechnischen Anlagen im Gewerbegebiet Nammen vor. Hier soll das bestehende Regenrückhaltebecken umgebaut und ein Retentionsbodenfilter mit Rückhaltung neu gebaut werden, damit die Entwässerung den heutigen bzw. kommenden Anforderungen gerecht wird und das Gebiet für die Zukunft gerüstet ist. Weitere Informationen befinden sich im aktuellen Lageplan.
PV-Anlage Kläranlage Möllbergen Auf der Kläranlage in Möllbergen wird zukünftig einen Photovoltaikanlage einen Teil des benötigten Stroms für die Abwasserreinigung liefern. Hierdurch werden die Energiekosten gesenkt und die benötigte Energie klimaneutraler erzeugt. Der Beschluss wurde am 28.03.2023 vom Bauausschuss der Stadt gefasst, die Entwurfsplanung dazu liegt vor. Von der Anlage wird ein Ertrag von rd. 90.000 kwh/a erwartet. Die vor Ort erzeugte Energie wird dann weitestgehend direkt auf der Kläranlage für die Abwasserbehandlung genutzt. Ergänzend dazu ist nun geplant, auch auf drei größeren Abwasserpumpstationen im Stadtgebiet PV-Anlagen zur unterstützenden Stromzeugung zu installieren, um einen Teil der dort benötigen Energie klimaneutral zu produzieren. Zum Übersichtsplan.
Ergänzung Belüfter auf der Kläranlage Möllbergen
Die Belüftungsanlagen der Belebungsbecken zur Abwassereinigung wurden im Mai 2023 durch weitere zusätzliche Belüfter ergänzt, wodurch der Abwasserbehandlungsprozess auf der Kläranlage in Möllbergen deutlich effektiver wird. Dadurch wird mit einer Energieeinsparung von etwa 70.000 kWh/a gerechnet. Dies stellt eine deutliche Verringerung des CO2-Ausstoßes dar. Die Ergebnisse zur Energieeinsparung durch die Maßnahme liegen nunmehr vor und bestätigen die Erwartungen. Diagramm zur Energieeinsparung