Möllbergen - sportlich, stark, sagenhaft
Möllbergen liegt südlich des Wesergebirges. Mit ca. 1.600 Einwohnerinnen und Einwohnern ist dies einer der kleineren stark ländlich geprägten Stadtteile Porta Westfalicas. Bemerkenswert ist die Eigeninitiative der örtlichen Gemeinschaft. Der Jugendsingkreis Porta Porta Westfalica hat seine Wurzeln in Möllbergen, dort wurde der Chor 1968 gegründet. Seit 1970, also noch vor Stadtgründung im Jahr 1973, wurde die Kindertagesstätte Löwenzahn mit dem Träger "Eltern-Selbsthilfe-Gemeinschaft Möllbergen e.V." eingerichtet. Der Dorfverein Möllbergen ist seit 2008 aktiv. Durch ein ehrenamtliches großes Projekt wurde ermöglicht, dass in Möllbergen die ehemalige Grundschule umgebaut und erweitert werden konnte. Das Areal der Schule mit angeschlossener Turnhalle und Großfeld-Rasen-Sportplatz, Schießstand und Sportheim wurde von den örtlichen Vereinen TuS-Möllbergen, Dorfverein, Schützenverein, Kyffhäuser Kameradschaft und dem Kindergarten „Löwenzahn“ zu einem Vereinszentrum mit Großsporthalle umgebaut. In der „Sparkassen-Arena“ finden zu Handballspielen rund 400 Zuschauer Platz. Weiterhin verfügt das neue Vereinszentrum über einen Gymnastikraum, eine Physiopraxis und einen hochmodernen Luftdruckwaffenschießstand. Hier hat die Dorfgemeinschaft an einem Strang gezogen, um die Infrastruktur und die Attraktivität Möllbergens durch das neue Vereinszentrum zu stärken.
Das 28 Hektar große Naturschutzgebiet "Rahlbruch" wurde 1991 unter Naturschutz gestellt. Eingebettet in die Landschaftsformen der Sand- und Kiesmoränen der Ansiedlung Schierholz, den Weserterrassen sowie der Keuperberglandschaft des Buhns fasziniert dieses Naturschutzgebiet durch seine vielfältige Flora und Fauna. Ein weiteres Naturschutzgebiet anderer Art wird auf den Flächen des seit 1950 betriebenen Kiesabbaues nach dessen absehbarer Beendigung entstehen.
Historisches
Möllbergen wird erstmals 1176 als Bauernschaft "Melbergen" erwähnt. Die Bedeutung dieser Ortsbezeichnung ist nicht eindeutig zu klären. Der Name kann auf einen Gerichts- oder Versammlungsplatz, auf eine eher sandige Anhöhe und auch ein früher Hinweis auf Mühlen sein (vgl. Meineke, die Ortsnamen von Herford, 2011). Die 1678 erbaute Wassermühle ist das älteste nachweisbare Gebäude der einstigen Bauerschaft, die zu jener Zeit Mölbergen genannt wurde. Der Hof, auf dem sich die Wassermühle befand, gehörte der Familie Ulrich und befand sich 1682 im Besitz des Friedrich Ulrich, der legendären Sagengestalt "Möhlen Fritz". Diesem wurden zauberische Kräfte nachgesagt . So soll eines Tages der Knecht aus einem Zauberbuch laut vorgelesen haben und als der Möhlen-Fritz vom Gottesdienst zurückkam, sah er, was der Knecht angerichtet hatte. Schwarze Wolken und unzählige Krähen hatten sich über dem Hof zusammengeballt. Nach dem der Möhlen-Fritz den Zauberspruch rückwärts gesprochen hatte, war der Spuk vorbei. Aufgrund solcher dorfspezifischen Geister- und Spukgeschichten wurde dem Ort der Beiname "Hexen-Möllbergen" gegeben.
Das Möllberger Wahrzeichen ist die über 600 Jahre alte Dorfglocke (gegossen anno 1400). Sie wurde in historischer Form in Eigenleistung wiedererrichtet und traditionell wird das Neue Jahr um 11:00 Uhr am 1. Januar durch das Läuten der Glocke begrüßt.