Ein Denkmal auf einem Berg am Fluss

Nammen

Nammen - vital, aktiv und ein echtes Wunder 

Nördlich des Wesergebirges liegt Nammen, hier leben ca. 2300 Einwohner*innen. Von den „Nammer Klippen“, einem markanten, schroff abfallenden Felsmassiv, genießt man einen weiten Blick ins Wesertal, ins Lippische Bergland und zum Hermannsdenkmal. Das Naturschutzgebiet Unternammerholz gehört zum europaweiten Netzwerk Natura 2000. Nammen ist bekannt für seine aktive und lebendige Dorfgemeinschaft, die Traditionen pflegt, soziales Engagement organisiert, Begegnungsräume schafft und zukunftsorientiert in vielen Projekten das Leben in Nammen gestaltet. Dazu gehören zum Beispiel der Dorfladen mit Dorfcafé und Dorfbüro, die Dorfwerkstatt, die eine Internetseite für Nammen erstellt hat, der Wochenmarkt sowie Projekte wie die Aktion saubere Landschaft oder „Unser Dorf hat Zukunft“. Der Kapellenverein sorgt dafür, dass das Wahrzeichen des Stadtteils, die 1523 erbaute Laurentius-Kapelle, als Ort der Begegnung für die Dorfgemeinschaft und als Pilgerstation Nr. 5 auf dem Sigwardsweg erhalten bleibt.

Eine Kapelle an einer Straße


Historisches

Erstmals erwähnt wurde das Dorf im Jahr 1270. In der Vorweihnachtszeit um 1450 wütete die Pest und keines der 50 Häuser blieb verschont. Man versammelte sich vor der 1350 erbauten Vorgängerkapelle der Laurentiuskapelle und gelobte, an den hohen Festen zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten einen „dritten Festtag“ zu begehen, sollte Gott der Pest Einhalt gebieten – das „Wunder der Heiligen Nacht“ trat ein und der in Deutschland einmalige Brauch wird bis heute begangen. 500 Jahre hat die älteste Fachwerkkapelle Westfalens allen Widrigkeiten der Zeit getrotzt, darunter auch zwei verheerenden Bränden, bei denen die Kapelle unversehrt blieb.

Entlang der Nordhänge des Weser- und Wiehengebirges lag eine geschlossene Kette von Kalkbrennereien. Auch in Nammen war die Kalkbrennerei neben der Landwirtschaft seit dem 19. Jahrhundert eine wichtige Einnahmequelle. Die letzten Kalkbrennereien wurden bis 1965 aufgegeben. 1810 wurden drei schwefelhaltige Quellen entdeckt, die ab 1826 für ein kleines Badehaus genutzt wurden. Das Schwefelbad wuchs bis 1920 stetig von anfangs 113 im Jahr 1826 auf etwa 7000 verabreichte Bädern im Jahr 1920. Der Badebetrieb wurde 1970 eingestellt, das über die Jahrzehnte immer wieder erweiterte Gebäude wurde abgerissen.